Als die Eisenbahn nach Hitdorf kam…
und somit den Hafen rettete…zumindest kurzfristig

Als sich Mitte des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland das Eisenbahnzeitalter ausbreitete, ging das auch an Hitdorf und seinem Hafen nicht spurlos vorbei. Dem Hafen, bis dato der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt Hitdorf´s, wurde mit der Eisenbahn eine grosse Konkurrenz vor die Nase gesetzt.

Die Eisenbahn war schneller im Transport und flexibler in der Anbindung an die verschiedenen Orte durch das schnellere verlegen von Gleisen an diese Orte, als das jemals durch Wasserstrassen hätte geschehen können. Somit ging auch der Güterumschlag im Hitdorfer Hafen seit der Erfindung der Eisenbahn deutlich zurück.

Was also lag näher, als die Idee, sich selbst direkt mit der eigenen „Konkurrenz“, der Eisenbahn zu verknüpfen und diese an den Hitdorfer Hafen anzuschliessen?


Und wieder einmal, wie auch schon an anderer Stelle der Hitdorfer Geschichte beschrieben, waren es willensstarke und selbstbewusste Persönlichkeiten, dazu gehörte auch hier der amtierende Hitdorfer Bürgermeister Dr. Franz Müller, die 1907 diese Idee durch einen Beschluss in die Tat umsetzten. 

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Das Gleisnetz der „Bahnen der Stadt Monheim“ aus dem Jahr 1962

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Die Stadt Monheim betrieb zum Ende des 19. Jahrhunderts schon eine „Gleislose“ Kleinbahn. Diese hatte aber gravierende Nachteile für den damaligen, noch technisch nicht ausgereiften Strassenbau. Durch ihre Bauart bedingte Achs- und Gewichtslast schädigte diese Gleislose Kleinbahn erheblich die damaligen Kommunalwege, so dass es gleichwohl günstiger war, Bahnen mit festen Gleisen zu bauen als ständig die Strassen durch Reparaturen instand zu halten und zu erneuern.

Die Gleislose elektrische Kleinbahn der Stadt Monheim um 1903. Ein Zugwagen mit Personenanhänger auf der Langenfelder Strasse in Richtung Monheim fahrend.

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Der Motorwagen 11 der Gleislosen Kleinbahn an seiner Endhaltestelle in Langenfeld 1905

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Der Motorwagen 11 der Gleislosen Kleinbahn am Waldschlösschen in Monheim 1905

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Der Motorwagen 11 der Gleislosen Kleinbahn an der Endhaltestelle Frohnstrasse in Monheim 1905

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Am 22. Februar 1907 einigten sich die Stadträte der Stadt Monheim und der Stadt Hitdorf darauf, bei der Provinzialregierung Düsseldorf ein Darlehen von 600.000 Reichsmark aus dem Kleinbahnfond zu beantragen.
Mit diesem Geld sollte der Bau einer normalspurigen, elektrisch betriebenen Kleinbahn von Langenfeld über Monheim, Hitdorf, Rheindorf und Küppersteg finanziert werden.
Die Vertragspartner kamen überein, dass die Stadt Monheim zu 2/3 und die Stadt Hitdorf zu 1/3 an diesem neuen Unternehmen beteiligt werden.

Die E-Lok 2 im Hitdorfer Hafen beim Drehkran, heutiges Kran-Cafe im Jahr 1926

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Die E-Lok 2 wartet beim entladen von Holzprügeln für die Monheimer Papierfabrik um 1928

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Die Rheinstrasse 46 in Hitdorf, der ehemalige Standort der Gaststätte „Kleinbahn“ im September 2020

Foto: Dirk Hülstrunk, Hitdorf

Der Gasthof zur „Kleinbahn“, Inhaberin Chr. Welter an der Rheinstrasse um 1930. Links im Bild das Holzhäuschen ist das Wiegehäuschen der Fuhrwerkswaage die von der Wirtin des Gasthofes betreut wurde.

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Ab den 1920er Jahren fuhr auch regelmässig eine Strassenbahn auf den Gleiswegen der Elektrischen Kleinbahn durch Hitdorf zwischen Langenfeld und Rheindorf.

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt der Bahnstrecke zwischen Monheim und Langenfeld begannen im April 1908. Schon fünf Monate später, am 19. September 1908, wurde auf der Strecke der Gleislosen Kleinbahn der Güterverkehr eingestellt und durch die neue, auf Gleisen fahrende Eisenbahn ersetzt. Am 17. November 1908 endete auch der Personenverkehr der Gleislosen Kleinbahn und wurde durch die neuen Triebwagen der neu geschaffenen Strassenbahn auf gleicher Strecke ersetzt.

Der Triebwagen 8, Bj. 1956, der 1962 an seiner Endhaltestelle der Katzbergstrasse in Langenfeld auf die Rückfahrt nach Rheindorf Felderstrasse wartete.

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Der Triebwagen 20 im September 1953 im Bahnhof Langenfeld.

Foto: Reinhard Todt

Schon im Januar 1909 erfolgte auch die Eröffnung des zweiten Bauabschnittes nach Hitdorf. Alsbald erkannte auch die Gemeinde Baumberg die günstige Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft, die in Monheim und Hitdorf durch die Eisenbahn Einzug hielt. Dieses führte zu dem Plan, einen Abzweig von Monheim nach Baumberg zu bauen. Nach der Genehmigung der Provinzialregierung konnte man auch diesen Bauabschnitt am 16. Dezember 1911 seiner Bestimmung übergeben. Schliesslich wurde im April 1912 auch der letzte geplante Ausbau der Strecke bis nach Rheindorf Felderstrasse, heutige DENSO-Chemie, in Betrieb genommen werden. Die geplante Erweiterung nach Küppersteg musste vorerst zurückgestellt werden.

Blick aus der Hafenstrasse in Hitdorf auf die E-Lok 15
im Mai 1975. Links im Bild das Haus des
Zündholzfabrikanten Fitzen

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 14 links & 15 rechts bei Rangierfahrten vor dem neuen Sudhaus der Hitdorfer Brauerei in den 1960er Jahren.

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Mit der Fertigstellung der Kleinbahnstrecke 1912 folgte auch die von den Gemeinden erhoffte Ansiedlung neuer Industrieunternehmen. Auch der Hitdorfer Hafen profitierte erheblich von dem immer grösser werdenden Güterumschlag. Bald errichteten grosse Unternehmen ihre Produktions- und Verarbeitungsanlagen in Monheim, Hitdorf und Baumberg.
Da wären zu nennen:


Die Mineralölwerke Rhenania- Ossag (später Shell)

Die Rheinischen Pappenfabrik (später Vereinigte Verpackungsgesellschaft)

Die Rheinischen Preßhefe- und Spritwerke (später Uniferm Hefe)

Diese und noch viele kleine und mittlere Betriebe sorgten dafür, dass die Kleinbahn und der Hafen Hitdorf einen Aufschwung erlebten, der die kühnsten Erwartungen der Stadträte übertraf.

Die Strassenbahn an ihrer Endhaltestelle Felderstrasse in Rheindorf und links dem weiterfahrenden Omnibus nach Wiesdorf. Im Hintergrund das grosse Fachwerkhaus die Gaststätte Norhausen im Jahr 1934

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Der Triebwagen Nr. 2 in den 1950er Jahren

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Durch den grossen Frachtzugang musste sich der Betreiber der Kleinbahn, die RWE, bald mit dem Plan einer Verbindnungsstrecke zwischen Baumberg und Hitdorf befassen. Der Ausbruch des Krieges 1914 verhinderte dieses Bauvorhaben und man stellte die Realisierung zurück. Nach dem Krieg wurde dieser Plan nicht mehr aufgegriffen.
Ebenso erging es einer geplanten Streckenerweiterung von Rheindorf Felderstrasse, über Küppersteg, Wiesdorf nach Manfort. Der Ursprüngliche Plan der Weiterführung nach Küppersteg fiel nun auch endgültig ins Wasser.
Da aber die Betriebserlaubnis der Kleinbahn an die Bedingung geknüpft war, den Personenverkehr bis nach Wiesdorf zu bedienen, wurde dieser Personenverkehr ab Rheindorf Felderstrasse mit Omnibussen nach Wiesdorf betrieben.

Die E-Lok 14 mit dem morgendlichen Güterzug nach Rheindorf an dem Ausweichgleis „Cremers Weiche“, heute Höhe MAZDA Gelände Rheinseitig, im Juni 1974

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 15 am Heiligenhäuschen auf der Wiesenstrasse in Hitdorf. Das Heiligenhäuschen diente auch als Haltestelle der Strassenbahn, im Juli 1976

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 14 am Heiligenhäuschen auf der Wiesenstrasse mit Güterwagons auf der Fahrt nach Rheindorf zur DENSO-Chemie im Juli 1979


Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Das Heiligenhäuschen auf der Wiesenstrasse in Hitdorf im September 2025


Foto: Dirk Hülstrunk, Hitdorf

Die Nachkriegsjahre und die zunehmende Bedeutung des Kraftwagenverkehrs verursachten ein spürbares Nachlassen der Fracht- und Transportleistung der Kleinbahn und auch des Hafens. Alle bis dahin geplanten Streckenerweiterungen vielen wohl mit grosser Wahrscheinlichkeit den exorbitant gestiegenen Materialkosten zum Opfer. Erst Mitte der 1920er Jahre begann sich die Wirtschaft etwas zu erholen und der Kleinbahn und dem Hafen ging es langsam wieder besser.

Schwertransport im Hitdorfer Hafen 1970. Schwerlastkräne verladen einen Trockenzylinder vom Schiff auf einen Tiefladewagen der Kleinbahn. Die E-Lok 1 steht mit einem Turmwagen für die Demontage der Oberleitung bereit.

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 1 vor einer Fuhre Papierrollen für die Monheimer Pappenfabrik bei der Ausfahrt aus dem Hitdorfer Hafen im März 1970

Foto: Paul Heinz Schwieres, Richrath

Die Dampfspeicherlok „PERSIL“ und die E-Lok 15 im Hitdorfer Hafen in den 1970er Jahren

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die Dampfspeicherlok „PERSIL“ mit einer Ladung Papierollen für die Monheimer Pappenfabrik aus dem Hitdorfer Hafen auf dem Monheimer Blee im November 1979

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die Dampfspeicherlok „PERSIL“ an ihrem heutigen Standort, dem nördlichen Hitdorfer Ortsausgang, am Kreisel Hitdorfer Strasse / Ringstrasse, an dem sie 2015 nach vollständiger Restaurierung neu aufgestellt wurde.

Foto: Dirk Hülstrunk, Hitdorf

Mit der sich erholenden Wirtschaft kamen auch wieder Erweiterungspläne auf die Tagesordnung der Kleinbahngesellschaft. Die damalige Stadt Opladen wollte die Kleinbahnstrecke von Rheindorf nach Opladen verlängern. Diese Planungen zogen sich aber so in die Länge, dass die Aufkommende Wirtschaftskrise von 1929 diese Überlegung wieder zunichte machte. Ab den frühen 1930er Jahren erholte sich die Kleinbahn und der Hafen langsam aber stetig von der Wirtschaftskrise….bis 1939!

Die E-Lok 15 bei ihrer Einfahrt auf das „Lohr“ kurz nach der Überfahrt über die Hitdorfer Strasse in den 1970er Jahren.

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 14 bei ihrer Ausfahrt vom „Lohr“ kurz vor der Überquerung der Hitdorfer Strasse an der Antonius-Kapelle im Januar 1979

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok´s 15 & 14 bei der Einfahrt aufs Hitdorfer „Lohr“ in Richtung Hafen in den 1970er Jahren

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Der Triebwagen 6 der Strassenbahn bei der Ausfahrt aus der Rheinpromenade, dem „Hitdorfer Lohr“ kurz vor der querung der Hitdorfer Strasse im Juni 1955.

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Mit dem Kriegsbeginn 1939 wurde das Personal der Kleinbahngesellschaft der Deutschen Reichsbahn unterstellt. Neben den zur Wehrmacht eingezogenen Personal, mussten auch noch einige Fahrzeugführer und Schaffner an die Reichsbahn abgegeben werden. Die entstehende Knappheit an männlichem Personal liess die Verwaltung zunehmend durch Frauen (Schaffnerinnen) ersetzen.
Mit der zunehmenden Dauer des Krieges gerieten die Betriebsmittel und die Gleisstrecken durch fehlende Wartung bzw. Erneuerungen in einen immer schlechter werdenden Zustand.

Die E-Lok 14 bei der Passage an der Antonius Kapelle im Juli 1979

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 15 mit Güterwagons auf dem Hitdorfer Heerweg bei der Fahrt nach Monheim im Jahr 1979. Im Hintergrund die Antonius Kapelle

Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 1 an der Antonius Kapelle 1975


Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 15 auf dem Hitdorfer Heerweg an der Antonius Kapelle im Februar 1978


Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Mit dem wachsenden Artilleriebeschuss und der verstärkten Bombardierung der Alliierten 1944/45 hatte man noch am 14. März 1945 erfolgreich die E-Lok´s 14 & 15 nach Wuppertal-Hatzfeld verbracht. Das eigentliche Ziel der Fahrt war Gummersbach, aber das Ziel war durch die Kriegswirren nicht mehr erreichbar. Dort abgestellt überdauerten die beiden Lok´s die letzten Kriegstage unversehrt.
Nach der Kapitulation im Mai 1945 hatte die Kleinbahn eine bittere Bilanz vorzuweisen.
60% der Gleisanlagen waren unbrauchbar oder ganz zerstört…und
70% der Oberleitungen waren defekt oder fehlten gänzlich. An Betriebsmitteln war nur noch eine E-Lok die in Monheim verblieben war, einsatzfähig.

Die E-Lok 14, vorne & die E-Lok 15, hinten, bei der Fahrt an der Hitdorfer Rhein-Promenade an der „Caspers.Nees Villa“ in den 1970er Jahren


Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Die E-Lok 1 mit Turmwagen zur Reparatur und Instandsetzung der Oberleitungen in Hitdorf 1968


Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Aufnahme aus dem 1962 angeschafften DEMAG-Kran auf den Hitdorfer Hafen in den 1970er Jahren. E-Lok 14 & 15 bei Rangierarbeiten 


Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Blick auf die Hafeneinfahrt und die in den Hitdorfer Hafen einfahrende E-Lok 15 im Jahr 1974


Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf

Nach grosser Kraftanstrengung des gesamten verbliebenden Personals der Kleinbahn konnte der Personenverkehr zwischen Monheim und Langenfeld schon im Juni 1945 wieder aufgenommen werden. Ab dem 12. Juli rollte die Strassenbahn dann auch wieder nach Hitdorf und ab dem 03.August 1945 auch wieder nach Baumberg. Den Güterverkehr nahm man erst ab ende 1945 wieder auf, da die Hauptstrecke Köln - Düsseldorf noch nicht wieder befahrbar war. Anfang der 1950er Jahre profitierte die Kleinbahn und auch der Hitdorfer Hafen von den Anfängen des Deutschen Wirtschaftswunders und der Währungsreform und die Kleinbahn knüpfte zart wieder an die vergangenen Wirtschaftlichen erfolge an.
Dank der damals vorherrschenden Politischen Meinung, alles dem Interesse des individuellen Personenkraftverkehrs zu unterstellen, begann im Herbst 1962 das langsame Ende der Strassenbahnverkehrs zwischen Langenfeld-Monheim-Hitdorf-Rheindorf. Am Samstag den 15. Juni 1963 befuhr um 23:20 Uhr das letze mal ein Strassenbahnwagen die Strecke von Monheim nach Rheindorf und zurück. Damit endete nach fast 55 Jahren die Strassenbahnzeit in den Rheingemeinden. Dieser wurde dann Nahtlos durch Omnibusse ersetzt.
Heute würden sich die Kommunalpolitiker in Zeiten der Verkehrswende die Hände danach reiben, wenn sie diese historische elektrische Art des ÖPNV´s ihr eigen nennen könnten!

Die „letzte Fahrt“ der Strassenbahn wurde von Fahrgästen und dem Personal gleichermassen würdig und feierlich begangen.

Der 15. Juni 1963 um 23:20 Uhr. Die Fahrgäste und das Personal feierten die allerletzte Fahrt der Strassenbahn der Rheingemeinden.


Foto: Archiv Bahnen der Stadt Monheim

Der 15. Juni 1963, den ganzen Tag fuhren die letzten Triebwagen der Strassenbahn feierlich geschmückt auf ihren Touren durch die Rheingemeinden.


Foto: Archiv Bahnen der Stadt Monheim

Aber auch das Ende der rein elektrischen E-Loks stand schon bevor. Im Jahr 1979 bestellte die Monheimer Kleinbahngesellschaft bei der Firma Orenstein & Koppel zwei neue Diesel-Elektrische Lokomotiven für den noch verbliebenen Gütertransport. Diese Lokomotiven wurden dann im August 1979 geliefert und ersetzten ab dem 18. Oktober 1979 die in die Jahre gekommenen E-Lok 1, Baujahr 1908, E-Lok 14, Baujahr 1913 und die E-Lok 15, Baujahr 1928.
Die beiden Diesel-Lokomotiven taufte man auf die Namen: Max & Moritz
Die E-Lok 1 wurde wurde von ihrer Herstellerfirma, der AEG zurück gekauft und in Berlin im Verkehrsmuseum ausgestellt.
Die E-Lok 14 gelangte nach ihrer Ausserdienststellung zur Salzburger Lokalbahn und ging als SVB E 11 wieder in Betrieb. 2024 kam sie nach Leverkusen zurück und soll dort museal aufgestellt werden.
Die E-Lok 15 wurde zuerst in Leverkusen auf einem Spielplatz aufgestellt und kehrte später, nach vollständiger Restaurierung, nach Monheim zurück, wo sie nun als Industriedenkmal ausgestellt wird.

Die Diesel-Elektrischen Lokomotiven Max & Moritz auf dem Werksgelände der DENSO-Chemie in Rheindorf
im Januar 1986


Foto: Archiv Bahnen der Stadt Monheim

Die Lokomotiven Max & Moritz bei der Fahrt aus Rheindorf in Richtung Autobahnunterführung A 59
im Januar 1986


Foto: Archiv Bahnen der Stadt Monheim

Max & Moritz bei der Ausfahrt aus der DENSO-Chemie auf der Felderstrasse in Richtung Hitdorf
im Januar 1986


Foto: Archiv Bahnen der Stadt Monheim

Max oder Moritz?…bei der Fahrt über die Wiesenstrasse in Hitdorf, kurz nach der vorbeifahrt am Heiligenhäuschen im Januar 1986


Foto: Archiv Bahnen der Stadt Monheim

Als im Jahr 1982 der Gewerbliche Hafenbetrieb in Hitdorf eingestellt wurde, war auch das Zeitliche Ende der neuen Diesel-Lokomotiven angebrochen. Durch den Wegfall der Güter aus dem Hafen diente die Gleisstrecke in Hitdorf nur noch dem Transit zwischen der DENSO-Chemie in Rheindorf und Monheim/Langenfeld. Auch dieser Güterverkehr lohnte bald nicht mehr, so das am 17. Januar 1986 der allerletzte Güterwagen aus Rheindorf nach Monheim verbracht wurde. Damit endete eine einst so erfolgreiche wirtschaftliche Geschichte wie so viele andere auch.

Die Oberleitungen und die Gleisanlagen wurden seither zurückgebaut, oder wie in Hitdorf geschehen, einfach zugeschüttet. Einzig in Rheindorf an der Autobahnunterführung der A 59 liegen noch die Gleise als stumme Zeitzeugen dieser Geschichte.

Last Update 06. September 2025