Die Tabak Manufaktur
Die erste industrielle Tabak-Fabrik in Hitdorf

Die erste Hitdorfer Tabakfirma wurde 1765 von Johann Peter Dorff gegründet und 1816 von seinem Sohn aus erster Ehe, Jakob Dorff, übernommen. Nach dessen Tod übernahm die Firma 1849 sein Sohn Wilhelm Dorff der I.

Die höchste Blüte erreichte die Firma unter Wilhelm Dorff dem I.

Wohnhaus der Familie Dorff, erbaut 1791

von Johann Peter Dorff und Maria Sophie Richrath


Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Die Fabrik blieb im Familienbesitz bis sein Sohn, Wilhelm Dorff der II, 1910 kinderlos starb. Seine Witwe, eine Notarstochter aus Trier, führte die Geschäfte fünf Jahre weiter bis sie 1915 an den Fabrikanten Lorenz Cremer, der bereits eine Zigarrenfabrik in der Rheinstrasse betrieb, verkaufte.

Das Haus Dorff Anfang der 1980 Jahre in einem sehr desolaten Zustand

Foto: Heinrich Hubert Hülstrunk, Hitdorf

Das Haus Dorff Mitte der 1990 Jahre nach dem es sehr aufwendig in den Originalzustand restauriert wurde

Foto: Heinrich Hubert Hülstrunk, Hitdorf

Franz Vandenhirtz, Kutschfahrer der Firma Dorff, 1900 im Innenhof der Firma


Foto: Astrid Behrendt, Spaziergang durch das alte Hitdorf

1905 trat in der Leitung der Firma eine Anderung ein. Der Schwiegersohn des Inhabers Wilhelm Dorff der II, Hubert Freiburg, trat in das Geschäft ein. Er, als Sohn des Peter Freiburg, übernahm 4 Jahre nach dem Tod seines Vaters 1915 dessen wirtschaftliches Erbe. Peter Freiburg war über 25 Jahre Prokurist und Geschäftsführer in der Firma Dorff.

Wilhelm Dorff der I. um 1860


Foto: Astrid Behrendt, Spaziergang durch das alte Hitdorf

Tabakpackungen der Firma Dorff


Foto: Astrid Behrendt, Spaziergang durch das alte Hitdorf

Nach dem Ersten Weltkrieg fanden die heimgekehrten Arbeitskräfte in der Monheimer und Leverkusener Industrie bessere Verdienstmöglichkeiten, so dass die auf Handarbeit angewiesene Zigarrenherstellung in eine Krise geriet und schließlich nach Süddeutschland verlegt wurde, von wo aus sie ein neues großes Absatzgebiet gewinnen konnte.

Lorenz Cremer mit Enkelin. Cremer war gelernter Drogist und Kolonialwarenkaufmann.

Foto: Astrid Behrendt, Spaziergang durch das alte Hitdorf

Durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges wurde die Fabrik, das Lager und das Wohnhaus schwer beschädigt und der Rohtabak vernichtet. Mit Hilfe des im süddeutschen Betrieb lagernden Tabaks konnte die Fabrikation schließlich wieder aufgenommen werden. 1964 wurde die Firma Dorff geschlossen.

Links Hermann Schommer, Organist und Küster, zweiter von rechts Klaus Leven vor einem Tabaklieferwagen.

Die Aufnahme stammt aus den 20er Jahren.


Foto: Astrid Behrendt, Spaziergang durch das alte Hitdorf

Jubiläumsfeier der Firma Dorff am 16. August 1933
Gefeiert wurden:

40. Dienstjahre Philipp Steingahs,
30. Dienstjahre Peter Thelen und
25 Dienstjahre Franz Molitor


Foto: Astrid Behrendt, Spaziergang durch das alte Hitdorf

Texte: Astrid Behrendt, Spaziergang durch das alte Hitdorf

Last Update 12. Mai 2025